Russische Medien zwischen Vielfalt und Bedrohung

 

Text vom 30.11.2011| Thema: Kaukasus | Auftraggeber: Bundeszentrale für politsiche Bildung / Aus Politik und Zeitgeschichte

 

Machtpolitisch bedeutsam ist in der Russischen Föderation vor allem die Fernsehberichterstattung. Unabhängige Zeitungen erreichen nur ein kleines Publikum. Bisher ist das Internet ein Reservat der Pressefreiheit.

 

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Der 11. September als globale Zäsur? Wahrnehmungen aus Lateinamerika, Nahost, Russland und Indonesien

 

 Doris K. Gamino, Manuel de los Reyes García Márkina, Aktham Suliman, Gemma Pörzgen

 

Text vom 30.6.2011| Thema: Kaukasus | Auftraggeber: Bundeszentrale für politsiche Bildung / Aus Politik und Zeitgeschichte

 

Ob der 11. September 2001 eine Zäsur war oder nicht ist strittig. Fest steht aber, dass er eine globale Wirkung hatte. In diesem Beitrag werden Wahrnehmungen aus Lateinamerika, Nahost, Russland und Indonesien dargestellt. (weiter lesen)

 

 

 

 

Die Welt im Blick:

ARD-Auslandskorrespondenten

 

Text vom 11.5.2010 | Thema: Auslandskorrespondenten | Auftraggeber: Bundeszentrale für politsiche Bildung / Aus Politik und Zeitgeschichte

 

Die Auslandskorrespondenten sind ein wichtiges Aushängeschild für die ARD. Angesichts der massiven Kürzungen bei den Printmedien wird die Bedeutung des ARD-Korrespondentennetzes in Zukunft noch wachsen. (weiter lesen)

 

 

 

 

 

Zug in israelische Siedlungen

 

Straßenbahnstrecken in Jerusalem stützen aus Sicht von Kritikern die israelische Siedlungspolitik – und sind völkerrechtswidrig


Text vom 30.11.2010 | Thema: Israel | Auftraggeber: Frankfurter Rundschau

 

Eine Bahntrasse soll Stadtviertel in Jerusalem verbinden - was positiv klingt, ist vielleicht völkerrechtswidrig. Deutsche Firmen in besetzten Gebieten Israels geraten schnell in Konflikt mit der Politik.

 

Für denTÜV Nord klang es zunächst nach einer schönen Aufgabe. „TÜV Nord Systems setzt Straßenbahn in Jerusalem auf die Schiene“, hieß es in einer ersten Erklärung der Presseabteilung. „Wenn im Frühjahr 2011 die erste Straßenbahn in Israel durch Jerusalem rollen wird, hat TÜV Nord Systems daran einen erheblichen Anteil.“ Die erste Linie in Israel solle den Transport von Touristen zwischen Jaffa-Tor und Damaskus-Tor erleichtern, habe man zunächst angenommen, erzählt der Sprecher Sven Ulbrich.

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Dreiecksbeziehung mit Zukunftspotenzial

 

Text vom 03.01.2011| Thema:Russland | Auftraggeber: DAS PARLAMENT


Deutschland, Russland und Polen wollen näher zusammenrücken. Auch die Parlamente widmen sich verstärkt der »Troika«. Skepsis bei den Grünen

 

Selten hat ein Botschafterwechsel so gut in die Zeit gepasst. Der neue Vertreter der Russischen Föderation, Wladimir Grinin, war in den vergangenen Jahren in Warschau auf Posten und hat die russisch-polnische Annäherung seit dem Antritt des polnischen Regierungschefs Donald Tusk im November 2007 aktiv mitgestaltet. Seit wenigen Monaten ist der deutschlanderfahrene Berufsdiplomat neuer Botschafter in Berlin. Grinin ist damit die ideale Besetzung für ein neues außenpolitisches Format, das in den drei Hauptstädten an Bedeutung gewinnt. "Trialog" oder "Troika" wird der neue Gesprächsrahmen genannt, an dem Russland, Polen und Deutschland gleichberechtigt teilnehmen.

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FÜNF FRAGEN ZU: DEN BEZIEHUNGEN ZU ISRAEL

 

 

 

Interview mit Jerzy Montag (Grüne), in der 16. WP Vorsitzender der deut.-israel. Parl.gruppe

 

 

 

Text vom 26.10.2009 | Thema: Israel | Auftraggeber: Das Parlament

 

 

 

Israels Ministerpräsident Netanjahu und Bundestagspräsident Lammert haben bei ihrer Begegnung am 18. Januar betont, dass die parlamentarischen Kontakte vertieft werden sollen. Was heißt das konkret?

 

 

 

Die jeweiligen Parlamentariergruppen im Bundestag und in der Knesset sind dazu aufgerufen, diese Kontakte zu pflegen. Ich sage es mal diplomatisch: Diese Beziehungen könnten intensiver werden. Wir würden uns sehr freuen, wenn es bald zu einem Besuch unserer Knesset-Kollegen in Berlin käme. Eine Einladung liegt schon lange auf dem Tisch.

 

 

 

Das klingt so, als wäre das deutsche Interesse größer als das Israels. Gibt es da ein Problem?

 

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Das gefährdete Leben eines Tabubrechers

 

 

 

Wer in Kroatien über Korruption und organisierte Kriminalität berichtet, braucht Polizeischutz - Vorwurf an die Justizbehörden: langsame und mangelhafte Aufklärung

 

 

 

Text vom 26.07.2010 | Thema: Krotatien| Auftraggeber: Das Parlament

 

 

 

Der kroatische Journalist Dusan Miljus lebt unter Polizeischutz. Seine mutigen Berichte über Korruption und Mafia-Aktivitäten haben ihn in bestimmten Kreisen in Ungnade fallen lassen. Vor zwei Jahren schlugen ihn Unbekannte vor seinem Haus in Zagreb t zusammen. Seither begleiten ihn täglich zwei Sicherheitsleute überall hin, auch zu seiner Arbeit bei der Tageszeitung "Jutarnij List". Die Drohungen haben nicht aufgehört, aber Miljus lässt sich davon nicht einschüchtern. "Das ist nicht nur an eine Botschaft an mich persönlich, sondern auch an andere Kollegen, sich dieser Themen nicht anzunehmen", sagt er. Seit 20 Jahren widmet er sich heißen Themen, und es erfüllt ihn mit Sorge, dass der Trend im kroatischen Journalismus immer stärker zur Boulevardisierung und Trivialisierung gehe. Die Wirtschaftskrise verstärke diese Entwicklung und führe dazu, dass derzeit viele Kollegen ihre Arbeit verlören, klagt Miljus. (weiter lesen)

 

 

 

Vom Billigsekt bis zum Champagner

 

Die Mittelschicht lässt sich nicht mehr in einfachen Bildern abbilden


Text vom 14.09.2009 | Thema: Mittelschicht| Auftraggeber: Das Parlament

 

Die Werber fürchten bislang nicht um den Verlust der Mittelschicht. Aus ihrer Sicht verlagert sich in der Gesellschaft nur, was heute die Mitte ausmacht. "Beim Urlaub ist die Mitte heute nicht mehr Mallorca, sondern Boltenhagen", sagt Mark Schwieger, Geschäftsführer der Werbeagentur "Scholz & Friends" in Hamburg. Wer sich früher noch eine Urlaubsreise nach Spanien leisten konnte, spart lieber und fährt heute beispielsweise lieber in das Ostseebad in Mecklenburg-Vorpommern. Die Mittelschicht müsse als soziologisches Phänomen zwar neu definiert werden, breche aber aus Werbesicht keineswegs weg, erläutert Schwieger.

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Zone der Sicherheit

 

Ein Berliner Rechtsanwalt legt Wert auf den richtigen Stil

 

Text vom 14.09.2009 | Thema: Mittelschicht| Auftraggeber: Das Parlament

 

Ein kurzes Stirnrunzeln, dann sagt Arthur Waldenberger nachdenklich: "Meine Lebensweise ist schon irgendwie privilegiert." Der 45-jährige Rechtsanwalt führt in Berlin eine gutgehende Kanzlei auf dem Kurfürstendamm. Er ist kein lauter, auffallender Typ, sondern wirkt eher zierlich und zurückhaltend. Der dunkle Anzug sitzt perfekt, die hellviolette Krawatte passt zum seriösen Auftreten ebenso wie der kurzgehaltene Haarschnitt. Auch die etwas bieder anmutende Kanzlei vermittelt mit ihren schwarzen Ledersesseln im Eingangsbereich vor allem das Gefühl seriöser Solidität. Einzig die großformatigen Fotografien der Berliner Künstlerin Sabine Wenzel aus der Serie "Der deutsche Wald" stechen heraus und verraten den Kunstsinn des Chefs.

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Aus den Augen - aus dem Sinn: Der Kaukasus in den Medien

 

Text vom 21.3.2009| Thema: Kaukasus | Auftraggeber: Bundeszentrale für politsiche Bildung / Aus Politik und Zeitgeschichte

 

So schlagartig, wie die Konfliktregion im Spätsommer 2008 in die Schlagzeilen rückte, so schnell verschwand sie auch wieder daraus. Eine kontinuierliche journalistische Berichterstattung vor Ort fehlt

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Gemäßigte Terrororganisation

 

Helga Baumgartens Gesamtdarstellung der Hamas in Palästina wendet sich gegen islamophobe Vorurteile

 

Text vom 22.11.2006| Thema: Palästina| Auftraggeber: Frankfurter Rundschau

 

Es kam einem politischen Erdbeben gleich, als die radikal-islamische Bewegung Hamas vor knapp einem Jahr bei den palästinensischen Parlamentswahlen siegte. In Washington, in Jerusalem und in den europäischen Hauptstädten hatte niemand damit gerechnet, dass die dort als Terrororganisation eingestuften Islamisten so gut abschneiden könnten. Selbst die Hamas-Führung schien von ihrem Erfolg überrascht. Dabei hatte schon im Wahlkampf viel darauf hingedeutet, dass die Palästinenser einen längst überfälligen Machtwechsel wünschten.

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Am Rande des Vergessens

 

Journalist lenkt den Blick auf schwelende Konflikte im Kaukasus


 Text vom 02.05.2009| Thema: Kaukasus| Auftraggeber: Frankfurter Rundschau

 

Im Sommer 2008 beherrschte der Georgien-Krieg die Schlagzeilen. Seither ist es um die Region wieder still geworden. Dabei hätten nicht nur die Konflikte in dieser Weltgegend am Rande Europas mehr Interesse verdient. Mit "Pulverfass Kaukasus" von Manfred Quiring liegt nun eine Veröffentlichung vor, die auf die Hintergründe und die jüngsten Ereignisse eingeht. Der Autor, der als Moskau-Korrespondent für die Welt arbeitet, bereiste schon zu DDR-Zeiten für die Berliner Zeitung den Kaukasus, hat also viele Ereignisse selbst vor Ort miterlebt.

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Kasachstan - bei Menschenrechten ein blinder Fleck

 

Ein zentralasiatisches Land übernimmt 2010 den Vorsitz der OSZE und setzt den Schwerpunkt auf Wirtschaft und Sicherheitspolitik.Berthold-Beitz-Zentrum vor dem Aus?

 

Text vom 15.06.2009 |Thema: Kasachstan| Auftraggeber: Frankfurter Rundschau


Als erster postsowjetischer Staat wird Kasachstan 2010 den Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) übernehmen. Menschenrechtsorganisationen sehen dies mit einiger Sorge, denn der zentralasiatische Staat gilt nicht gerade als Musterland für die Einhaltung der Menschenrechte. Kritiker wie "Human Rights Watch" begrüßen zwar kleinere Veränderungen, mahnen aber weitergehende Reformen bei der Versammlungsfreiheit, der Pressefreiheit und beim Religionsgesetz an. Dabei steht die Glaubwürdigkeit der OSZE auf dem Spiel, zu deren Mandat die Einhaltung von Menschenrechten und Pressefreiheit ebenso gehört, wie die Entsendung von Wahlbeobachtern.

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Das Kino als Hort der Träume


Der Tübinger Dokumentarfilmer Marcus Vetter will in Jordanien aus einem alten, verfallenen Lichtspieltheater einen neuen, sozialen Ort erschaffen


Text vom 06.09.2008| Thema:Kino in Jenin| Auftraggeber: Stuttgarter Zeitung

 

Die Stadt Jenin im Westjordanland ist eine Stadt im Ausnahmezustand. Der in Stuttgart geborene Filmemacher Marcus Vetter möchte den Blick weg von den Terroristen hin zu den normalen Leuten,ihren Sorgen und Hoffnungen lenken

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Die Fährte der Elche

 

 Osteuropa zieht zunehmend mehr Jugendliche an.


Text vom 25.07.2008| Thema: Osteuropa| Auftraggeber: Frankfurter Rundschau

 

Der Schüleraustausch mit Osteuropa wird intensiver - die USA rangieren aber weiter auf Platz 1 der Hitliste.

 

Eigentlich habe ich gar nicht daran gedacht, nach Osteuropa zu gehen", sagt Victoria Uhlich. Die Berliner Schülerin hatte sich eher vorgestellt, so wie die meisten anderen ein Jahr zum Schüleraustausch in die USA zu reisen. Da der Andrang für einen Amerika-Aufenthalt aber zu groß war und die freien Plätze knapp, mussten schnell Alternativen her. "Ich bin heilfroh, dass es dann doch Ungarn wurde", sagt die 17-Jährige heute. Doch damals wusste Victoria kaum etwas über das südosteuropäische Land.(weiter lesen)

 

Einblicke in den Kreml - jenseits der Astrologie


Das Putin-Werk von Margareta Mommsen und Angelika Nußberger besticht durch Sachlichkeit und Detailkenntnis

 

Text vom 19.02.2008 |Thema:Putin| Auftraggeber:Frankfurter Rundschau

 

Westlichen Russlandexperten gibt das System Putin viele Rätsel auf. Ähnlich wie zu Zeiten der Sowjetunion versuchen sie meist erfolglos hinter die Geheimnisse der Kreml-Macht zu blicken. Ihre Prognosen werden schnell von der Wirklichkeit überholt und erweisen sich häufig als Kreml-Astrologie. So ist es verdienstvoll, dass die beiden Wissenschaftlerinnen Margareta Mommsen und Angelika Nußberger in ihrem Buch Das System Putin. Gelenkte Demokratie und politische Justiz in Russland eine Darstellung des neuen Russland unter Präsident Wladimir Putin wagen, die durch ihre Sachlichkeit und Detailkenntnis besticht. "Seit 1991 gibt es ein neues Russland. So scheint es", schreiben die Autorinnen in ihrer Einführung. "In Wirklichkeit ist hinter dem ersten neuen Russland der neunziger Jahre bereits ein zweites neues Russland entstanden."

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Eine Liebe in Israel

 

 Kamal ist Araber und Natascha russische Jüdin. Für ihr Glück mussten sie viele Hürden nehmen

 

Text vom 31.03.2005 |Thema: Israel Auftraggeber: Frankfurter Rundschau


 Die Liebesgeschichte begann am Telefon. Als Kamal den Hörer abhob, hatte sich eine junge Frau verwählt. Doch die warme Stimme mit dem russischen Akzent gefiel dem israelischen Araber so sehr, dass er die Wiederwahltaste drückte, neugierig zurückrief und die geheimnisvolle Fremde in ein erstes Gespräch verwickelte. "Sechs Monate lang haben wir miteinander telefoniert", erinnert sich Natascha daran, wie sich die beiden vor vier Jahren zunächst in größeren Abständen, dann täglich von ihren unterschiedlichen Leben erzählten.

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Hungrig auf das Leben

 

 Text vom 28.09.2004| Thema: Gaza| Auftraggeber: Frankfurter Rundschau

 

 Das Internet ist für Jugendliche im abgesperrten Gaza-Streifen oft die einzige Chance für Kontakte nach draußen

 

"Für mich ist das Internet das Auge des Lebens", sagt Ramez Al Hilo nachdenklich. Fast jeden Tag kommt der schlaksige Student ins Internet-Café Al Manar, ein kleines Ladenlokal mitten in Gaza-Stadt. Mit grauen Plastikstühlen und hölzernen Trennwänden wirkt der Raum schlicht, aber die Computer sind modern und schnell. Ventilatoren verbreiten ein kühles Lüftchen, dass die schwüle Mittagshitze nicht mehr so spüren lässt. Ramez will im Al Manar vor allem eins: online gehen, um mit Menschen zu chatten, die woanders leben. (weiter lesen...)

 

Zur Hochzeit nach Zypern


Ehewillige Israelis, die nach orthodoxen Kriterien nicht als Juden gelten, müssen im Ausland heiraten

 

Text vom 19.5.2004| Thema:Israel| Auftraggeber: Frankfurter Rundschau


Im Flur hängt ein riesiges Hochzeitsfoto. Darauf lächelt ein gut aussehendes Paar in die Kamera, als posiere es für einen Werbeauftritt. Die 22-jährige Olga und ihr Mann Jewgenij sind stolz auf das Bild und holen ein Album mit weiteren Fotos. Ihre Zweizimmerwohnung im Tel Aviver Vorort Bat Yam ist schlicht und altmodisch. Es gibt russischen Tee und Kekse. "Als Schülerin habe ich in einem Restaurant gejobbt, in dem jede Woche die schönsten Hochzeiten gefeiert wurden", erinnert sich Olga. "Schon damals träumte ich davon, auch einmal so eine Braut zu sein." Doch die Fotos täuschen. Die Hochzeitsträume der beiden zerplatzten an der israelischen Wirklichkeit, die romantischen Bilder entstanden wie zum Trost.

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REZENSIONEN

Die Säkularen in Geiselhaft der Radikalen

 

Der Historiker Moshe Zimmermann über die Kräfteverschiebung in der Gesellschaft

 

Text vom 15.11.2010 | Thema: Nahost | Auftraggeber:Das Parlament

 

Wer das neue Buch des israelischen Historikers Moshe Zimmermann aufschlägt, stolpert zunächst über dessen berührende Widmung: "Michael und Itamar, meinen Enkeln, um deren Zukunft ich bange." Diese wenigen Zeilen verraten bereits, dass der Autor mit echter Sorge nicht nur auf den Stillstand im Nahost-Konflikt blickt, sondern auch auf die innenpolitische Entwicklung in seinem eigenen Land. Zimmermann gehörte immer schon zu einer Minderheit von israelischen Historikern, die gegen verbreitete Geschichtsmythen ankämpften. Auch diesmal bildet die kritische Analyse der israelischen Geschichtskonstruktion den Ausgangspunkt seiner Betrachtung.

 

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Nichts Neues aus den Hinterhöfen Europas

 

Olaf Ihlau und Walter Mayr bieten wenig mehr als einen Blick aus der Vogelperspektive

 

Text vom 11.01.2010 | Thema:Balkan | Auftraggeber:Das Parlament

 

Wenn Journalisten sich dem Balkan widmen, wimmelt es häufig von Klischees. Fast immer ist vom "Pulverfass" oder vom "Unruheherd" die Rede, von Hass und Totschlag, als charakterisierten diese Attribute bis heute den Südosten Europas. Der Leser sollte es deshalb schon als Warnung verstehen, wenn ein neues Buch über die Region den Titel "Minenfeld Balkan" trägt. Da hilft es wenig, wenn die beiden Autoren Olaf Ihlau und Walter Mayr renommierte Journalisten des Magazins "Der Spiegel" sind und als Balkankenner gelten. In ihrem Buch findet sich dennoch überwiegend altbekanntes, was der interessierte Leser in den vergangenen Jahren bereits in unzähligen Reportagen lesen konnte. (weiter lesen)


 

 

Am Gängelband


Ulrich Heyden und Ute Weinmann zeichnen ein höchst unscharfes Bild von der politischen Opposition

 

Text vom 5.10.2009| Thema: Russland |Auftraggeber: Das Parlament


Die in Deutschland weit verbreitete Kritik am Machtapparat Wladimir Putins in den vergangenen Jahren verband sich stets mit der Erwartung, es müsse eine russische Opposition gegen dessen Herrschaft entstehen. Kein Wunder also, dass deutsche Medien einige Zeit lang der Bewegung des Schachweltmeisters Gari Kasparow große Aufmerksamkeit schenkten, die sich als Oppositionsbündnis "Das andere Russland" im Juli 2006 zusammenfand. Doch seitdem auch außerhalb Russlands nicht mehr zu übersehen ist, dass Kasparow in der russischen Bevölkerung kaum noch Rückhalt findet oder die Menschen auf die Straße treibt, haben sich zunehmend Zweifel eingestellt, ob von oppositionellen Kräften in Russland jemals ein demokratischer Wandel ausgehen könnte.  (weiter lesen)

 



 

 

Obdachlose, Prostituierte und Inhaftierte


Liao Yiwu erzählt Lebensgeschichten der Außenseiter

 

Text vom 1.10.2009 | Thema: Chinas Gesellschaft | Auftraggeber:Das Parlament

 

Der chinesische Schriftsteller Liao Yiwu ist ein Sammler von Lebensgeschichten. Sie erzählen von Menschen, die es im offiziellen China eigentlich nicht geben sollte. Und deshalb darf sein eindrucksvolles Werk "Fräulein Hallo und der Bauernkaiser. Chinas Gesellschaft von Unten" in der Heimat nicht gelesen werden. Die chinesische Ausgabe wurde sofort nach Erscheinen verboten. In China gilt der Autor als "Persona non grata" und lebt selbst am Rande der Gesellschaft. Seit er 1989 das epische Gedicht "Massaker" publizierte, in dem er das Blutbad auf dem Platz des Himmlischen Friedens anprangerte, saß er vier Jahre in Haft und wurde schwer misshandelt. Seither wird er von den Behörden weiter drangsaliert, die Ausreise wurde ihm wiederholt verweigert. Auch zum Erscheinen der deutschen Ausgabe seines Buches will die Pekinger Führung Liao nicht zur Frankfurter Buchmesse fahren lassen und weckt damit umso größeres Interesse an dieser 600-seitigen Sammlung von Gesprächsprotokollen, denen offenbar solche politische Sprengkraft innewohnt. (weiter lesen)

 

 

 

Fakten in Beton und Stahl


Heiko Flottau über Ursachen und Wirkungen des israelischen »Sicherheitszauns«

 

Text vom 15.06.2009 | Thema:Israel | Auftraggeber:Das Parlament

 

Über den Nahost-Konflikt gibt es eigentlich Bücher in Hülle und Fülle. Dennoch ist die Unkenntnis immer noch groß, wenn es um die komplizierten Schlüsselfragen im israelisch-palästinensischen Verhältnis geht. Deshalb ist es verdienstvoll, dass der langjährige Nahost-Korrespondent Heiko Flottau sich mit seinem Buch "Die Eiserne Mauer" jenem Bauwerk widmet, bei dem schon die Wahl der Bezeichnung als "Sicherheitszaun", "Apartheid-Mauer" oder "Sperranlage" den Richtungsstreit von Gegnern und Befürwortern erkennen lässt. (weiter lesen)

 

 


 

Unwiederbringlich vom Tod gezeichnet

 


 

Emir Suljagics bedrückender Zeitzeugenbericht des Massakers von Srebrenica

 


 

 Text vom 09.03.2009 | Thema:Bosnien-Krieg | Auftraggeber:Das Parlament

 


 

Das Buch "Srebrenica. Notizen aus der Hölle" ist der erschütternde Bericht eines Überlebenden. Der Autor Emir Suljagic war 20 Jahre alt, als serbische Milizen am 11. Juli 1995 die von den Vereinten Nationen geschützte Sicherheitszone von Srebrenica einnahmen. Dorthin hatte sich die muslimische Bevölkerung geflüchtet und auf den Schutz durch die Uno vertraut. Doch die niederländischen Blauhelm-Soldaten überließen die Menschen der bosnisch-serbischen Armee unter General Ratko Mladic. Die meisten von ihnen wurden in den umliegenden Wäldern erschossen. Srebrenica steht seither mit mehr als 7.000 ermordeten bosnischen Muslimen für das größte Verbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. In Bosnien-Herzegowina dauern bis heute die Suche nach den Toten und die Exhumierung der Massengräber an. Suljagic entkam diesem Massaker dank seiner damaligen Tätigkeit als Dolmetscher für die Vereinten Nationen. Aber das Erlebte hat ihn bis zum heutigen Tag niemals mehr losgelassen.(weiter lesen)

 

 

 

 

 

Bei alten Feinden zu Hause


Der wenig differenzierte Bericht des Exil-Irakers Najem Wali über seine Israelreise

 

Text vom 09.03.2009 | Thema: Nahost-Konflikt | Auftraggeber:Das Parlament

 

Die Neugier ist schon durch den schönen Titel des Buches "Reise in das Herz des Feindes" geweckt. Ein Iraker, der nach Israel reist - das ist immer noch ungewöhnlich. Und Najem Wali schraubt die Erwartungen an seinen Reisebericht zusätzlich hoch. Eindringlich beschreibt der Exil-Iraker, wie groß das Tabu immer noch ist, mit dem er bricht: "Die Angst, das Feindesland Israel zu bereisen, schleppt man ein Leben lang mit sich herum." Er erinnert daran, dass in den irakischen Reisepässen und auf den Ausreisevisa bis 2003 immer noch stand: "Alle Länder der Welt außer Israel". (weiter lesen)

 

 

 


 

 

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