Interview für die "Körber Stiftung"
Die belarussische Geschichte ist von europäischen Debatten noch sehr isoliert
Das erste Treffen der Körber History Reflection Group brachte vom 6. bis 8. Dezember 2018 insgesamt 22 Historiker, Politiker und Diplomaten sowie Vertreter der Zivilgesellschaft und Medien in der belarussischen Hauptstadt zusammen. Im Mittelpunkt der zweitägigen Beratungen stand die Auseinandersetzung mit dem Erbe der beiden Weltkriege in Mittelosteuropa. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf historische Konflikte gelegt, die innerhalb und zwischen den Gesellschaften Mittelosteuropas bis heute nachwirken und politische Relevanz haben. Der belarussische Historiker Pawel Tereschkowitsch erläutert im Interview, wie die historischen Erfahrungen des 21. Jahrhunderts Belarus bis heute prägen.
Herr Tereschkowitsch, im zurückliegenden Jahr hat das Gedenken an das Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren in vielen Ländern eine große Rolle gespielt. Wie war das in Belarus?
Mehr dazu: https://www.koerber-stiftung.de/koerber-history-forum/2018/auftakttreffen-der-koerber-history-reflection-group/interview-tereschkowitsch
SPAREN AN AUSLANDSKORRESPONDENTEN
Die Welt in den Regionalzeitungen schrumpft
ÜBER MEDIEN / 10.10.2018 / Gemma Pörzgen
Für viele Auslandskorrespondenten kam die Nachricht aus der fernen Heimat überraschend: Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) der Madsack-Mediengruppe wird in Zukunft die sechs Titel des Kölner Dumont-Verlages mit allen überregionalen Inhalten beliefern. Auch in Deutschland verstanden nur Insider wie der frühere Chefredakteur der „Berliner Zeitung“, Uwe Vorkötter, die dramatischen Auswirkungen für die bundesdeutsche Medienlandschaft.
Interview für die "Körber Stiftung"
Deutsch-Polnisches Geschichtsbuch: Politisches Projekt im Praxistest
Seit einigen Jahren sitzen deutsche und polnische Historiker an einem gemeinsamen Geschichtsbuch, das unter dem Titel »Europa – unsere Geschichte« (Europa - Nasza Historia) deutsch-polnische Perspektiven besonders berücksichtigen soll. Zwei erste Bände sind bereits erschienen, aber der heikelste Band über das 20. Jahrhundert ist noch in Arbeit. Anlässlich des Schulstarts in Polen, Anfang September, der stets mit dem Jahrestag des Kriegsbeginns 1939 zusammenfällt, fragte die Journalistin Gemma Pörzgen nach den Chancen des ambitionierten Unterfangens, das gleiche Buch im Geschichtsunterricht beider Länder zu verwenden.
Interview für die "Körber Stiftung"
Das Gespräch führte die Journalistin Gemma Pörzgen
Interview für die "Körber Stiftung"
Um einen neuen,
liberaleren Sozialismus – darum ging es den Reformern im »Prager Frühling«. Seine Niederschlagung im August 1968 bekräftigte den Macht- und Hegemonialanspruch der Sowjetunion und machte zugleich die
Hoffnungen vieler Menschen hinter dem »Eisernen Vorhang« zunichte, Missstände kommunistischer Regime reformmieren zu können. Welche Bedeutung die Erinnerung an den Prager Frühling in Tschechien in
diesem Jahr hat und welche politischen Positionen dabei vertreten werden, erläutert der Politikwissenschaftler Vladimir Handl.
Das Gespräch führte die Journalistin Gemma
Pörzgen
Wie wurde dieses Mal an den sowjetischen Einmarsch 1968 in die Tschechoslowakei erinnert? Hat es eine große Debatte gegeben?
Interview für die "Körber Stiftung"
Der Rechtsanwalt Metin Hakverdi sitzt seit 2013 für die SPD im Bundestag und wurde 2017 als Direktkandidat in Hamburg Bergedorf wiedergewählt. Er ist unter anderem Mitglied des Ausschusses für Angelegenheiten der Europäischen Union. Hakverdi war Teilnehmer des 168. Bergedorfer Gesprächskreises in Warschau.
Das Gespräch
führte die Journalistin Gemma Pörzgen.
Sie waren dieses Jahr in Warschau zum ersten Mal beim Bergedorfer Gesprächskreis. Inwieweit ist
dieses Format für Sie als Bundestagsabgeordneter nützlich?
Der Diplomat Janusz Reiter war von 1990 bis 1995 polnischer Botschafter in Deutschland und spielte in diesen Jahren eine wichtige Rolle für die Neugestaltung der deutsch-polnischen Beziehungen. 1996 gründete er das Zentrum für Internationale Beziehungen in Warschau, dessen Direktor er bis heute ist. Reiter nahm am Bergedorfer Gesprächskreis der Körber-Stiftung in Warschau teil.
Das Gespräch führte die Journalistin Gemma Pörzgen
Die aktuellen Ergebnisse des »Deutsch-polnischen Barometers 2018« zeigen, dass sich die Mehrheit der Polen Deutschland als starken Partner wünschen. Waren Sie von diesem Ergebnis überrascht?
Interview für die "Körber Stiftung"
Das Gespräch führte die Journalistin Gemma Pörzgen
Sie sind seit vielen Jahren ein guter Kenner Deutschlands. Wo stehen wir heute in den deutsch-polnischen Beziehungen?
»Visegrad funktioniert nur in der EU und nicht ohne sie«
Das Gespräch führte die Journalistin Gemma Pörzgen.
Lange kannten nur Fachleute die Visegrad-Gruppe. Seit 2015 und der Debatte über die Flüchtlingspolitik wurden die Visegrad-Staaten (V4) Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn als eigene Gruppe innerhalb der Europäischen Union auch für die breitere Öffentlichkeit sichtbarer. War das ein identitätsstiftender Moment?
Interview für die "Körber Stiftung"
»Es gibt immer noch eine Chance, den Brexit zu stoppen«
Der britische Journalist Quentin Peel war Auslandskorrespondent der Wirtschaftszeitung »Financial Times« in Berlin, Bonn, Moskau und Brüssel sowie als Leiter des außenpolitischen Ressorts. Er ist jetzt Fellow des Royal Institute für International Affairs, Chatham House, in London. Peel nahm vom 21. bis 23. Juni am Bergedorfer Gesprächskreis in Warschau teil.
Das Gespräch führte die Journalistin Gemma Pörzgen
Die Europäische Union ist in einer schwierigen Lage. Großbritannien schickt sich an, die EU zu verlassen, wenn auch noch völlig unklar ist, wie. Welche Zukunft sehen Sie für die Europäische Union?
Interview für die "Körber Stiftung"
Die EU als Einigungsprojekt: Ein Rückblick auf Bulgariens Ratspräsidentschaft
Am 30. Juni
endete die halbjährige EU-Ratspräsidentschaft Bulgariens. Das Land zwischen Westbalkan und der Türkei positionierte sich in dieser Zeit als Brückenbauer zwischen der EU und ihren unmittelbaren
Nachbarn. Welche Akzente konnte Bulgarien dabei setzen? Und wie geht das Balkanland, das selbst 2007 der EU beitrat, mit den Chancen und Herausforderungen seiner eigenen Mitgliedschaft um? Die
Politologin Louisa Slavkova erläuterte im Interview, wie Bulgarien in seiner Ratspräsidentschaft dem Gedanken der EU als Einigungsprojekt gerecht zu werden versuchte.
Das Gespräch führte die Journalistin Gemma Pörzgen
Frau Slavkova, am 1. Januar 2018 hat Bulgarien die EU-Präsidentschaft mit dem Slogan »United we are strong« übernommen. Wie beurteilen Sie heute zurückblickend den Erfolg?
Interview für die "Körber Stiftung"
»Mit Begeisterung sollte man sparsam umgehen«
Wie nachhaltig prägten historische Erfahrungen von Totalitarismus die Gesellschaften Mittelosteuropas? Welche Folgen hat die Geschichte von Gewalt und die Entfremdung von demokratischer Teilhabe langfristig für die Länder, die nach der politischen Wende einen Neuanfang als demokratische Nationalstaaten suchten? Inwiefern beeinflusst dies bis heute die Position und das Selbstverständnis dieser Gesellschaften in Europa? Die Politikwissenschaftlerin und Totalitarismusforscherin Blanka Mouralová erläuterte anlässlich des Körber History Forums am Beispiel Tschechiens, wie Geschichte bis heute Politik mitbestimmt.
Das Gespräch führte die Journalistin Gemma Pörzgen
Unterschiedliche historische Erfahrungen beeinflussen bis heute die politische Kultur in den Ländern
Ost- und Mitteleuropas. Wie hat die Erfahrung des Totalitarismus die tschechische Gesellschaft geprägt?
Interview für die "Körber Stiftung"
»Migration durchzieht die europäische Geschichte«
Der Historiker
Philipp Ther ist Professor für die Geschichte Ostmitteleuropas an der Universität Wien und leitet dort das Institut für Osteuropäische Geschichte. Im Herbst 2017 erschien sein Buch »Die Außenseiter:
Flucht, Flüchtlinge und Integration im modernen Europa«.
Das Gespräch führte die Journalistin Gemma
Pörzgen
In der heutigen Debatte wird häufig so getan, als wären Migration und Flucht ein neues Phänomen. Was sagen Sie als Historiker dazu?
Interview für die "Körber Stiftung"
»Andere Erfahrungen mit Migration in Mittel- und Osteuropa«
Der langjährige
ungarische Diplomat Gergely Pröhle ist heute Direktor des Petöfi Literaturmuseums in Budapest. Von 2000 bis 2002 war er ungarischer Botschafter in Berlin und arbeitete unter der Orban-Regierung auf
führenden Posten der Ministerialbürokratie.
Das Gespräch führte die Journalistin Gemma
Pörzgen
Ungarn nimmt in der europäischen Flüchtlingspolitik eine sehr restriktive Haltung ein. Warum diese harte Position?
Interview für die "Körber Stiftung"
»Die Mauer in den Köpfen besteht fort«
Wie nah sind sich Deutsche und Polen heute, trotz ihrer schwierigen Vergangenheit? Welche Bedeutung hat das Verhältnis beider Länder in Europa?
Am Rande des Körber History Forums sprach der polnische Politikwissenschaftler Piotr Madajczyk mit der Journalistin Gemma Pörzgen über Mauern in den Köpfen und Europabegeisterung auf beiden Seiten der Oder.
Bericht vom Körber History Forum 2018
Der Wert Europas mit dem Blick in die Geschichte
Das Spannungsverhältnis von Politik und Geschichte stand im Mittelpunkt des Körber History Forum 2018. Zu den Rednern zählten u.a. der frühere finnische Außenminister und Vorsitzende von »Historians Without Borders« Erkki Tuomioja, die Soziologin Éva Kovács von der Ungarischen Akademie der Wisssenschaftendie politische Anthropologin Esra Özyürek von der London School of Economics, der Historiker Philipp Ther von der Universität Wien, sowie der türkische Historiker İlber Ortaylı.
Tagungsbericht von Gemma Pörzgen
Bundeszentrale für politische Bildung / 9.5.2018 / Gemma Pörzgen
Putin- und Moskaufixiertheit dominiert die deutsche Berichterstattung über das riesige Land. Gelingt die kritische Darstellung zwischen Selbstinszenierung des Regimes und Lebenswirklichkeit im Land? Es gilt: vor Ort wird meist ein differenziertes Bild gezeichnet. Doch welche Medien können sich sowas überhaupt noch leisten?
8 Jan 2018 / Gemma Pörzgen
Much Ado about Nothing: The Effects of Russian Disinformation on the German Bundestag Elections
Abstract
There was extensive hysteria in the German media about “fake news” and an expected Russian disinformation campaign before the German elections. But nothing happened and the attempts of Russian foreign media outlets were not influential in spreading any relevant fake stories among the German public.
Körber Stiftunng Januar 2018
Interview von Gemma Pörzgen mit Tomáš Valášek
»Im Verhältnis zu Russland gab es eine lange Phase der Hoffnung auf eine Partnerschaft«
Tomáš Valášek, Direktor der Denkfabrik »Carnegie Europe«, widerspricht dem Argument, die NATO-Osterweiterung habe maßgeblich zum aktuellen Konflikt mit Moskau beigetragen. Für den slowakischen Experten für Sicherheitspolitik, der vier Jahre lang Ständiger Vertreter seines Landes bei der NATO in Brüssel war, hat die Allianz im Gegenteil sogar eine konstruktive Rolle für die Beziehungen mit Russland gespielt. Seine Position erläuterte er in einem Interview mit der Körber-Stiftung am Rande des Berlin Foreign Policy Forum.
8 Jan 2018 / Gemma Pörzgen
Much Ado about Nothing: The Effects of Russian Disinformation on the German Bundestag Elections
Abstract
There was extensive hysteria in the German media about “fake news” and an expected Russian disinformation campaign before the German elections. But nothing happened and the attempts of Russian foreign media outlets were not influential in spreading any relevant fake stories among the German public.
Körber Stiftunng Januar 2018
Interview von Gemma Pörzgen mit Tomáš Valášek
»Im Verhältnis zu Russland gab es eine lange Phase der Hoffnung auf eine Partnerschaft«
Tomáš Valášek, Direktor der Denkfabrik »Carnegie Europe«, widerspricht dem Argument, die NATO-Osterweiterung habe maßgeblich zum aktuellen Konflikt mit Moskau beigetragen. Für den slowakischen Experten für Sicherheitspolitik, der vier Jahre lang Ständiger Vertreter seines Landes bei der NATO in Brüssel war, hat die Allianz im Gegenteil sogar eine konstruktive Rolle für die Beziehungen mit Russland gespielt. Seine Position erläuterte er in einem Interview mit der Körber-Stiftung am Rande des Berlin Foreign Policy Forum.