Mein ehrenamtliches Engagement gilt seit Jahren dem Kampf um die Pressefreiheit. Seit ich Anfang der 90er Jahre bei der südafrikanischen Zeitung "Natal Witness" in der Unruheprovinz Natal erste Erfahrungen im Krisenjournalismus sammelte, zähle ich die Solidarität mit bedrohten Kollegen zu meinen Verpflichtungen. Ich setze mich deshalb dafür ein, dass Kollegen weltweit ungehindert berichten können und Menschen Zugang zu unabhängiger Informationen erhalten.
Zusammen mit meinen Kollegen Michael Rediske und Andreas Artmann gehörte ich 1994 zum ersten Vorstand der deutschen Sektion von Reporter ohne Grenzen.
Ich kannte die Mutterorganisation Reporters sans Frontieres RSF von einem einjährigen Aufenthalt in Paris und bin sogleich dazu gestoßen, als ein Kreis deutscher Kollegen in Berlin ROG gründete.
Fünf Jahre widmete ich mich zusammen mit meinen Vorstandskollegen der Aufbauphase, gründete Regionalgruppen in Frankfurt und
Hamburg, schrieb Pressemitteilungen, organisierte Veranstaltungen und nahm zusammen mit französischen Kollegen an internationalen Recherchereisen nach Russland und Südafrika teil.
Aus diesen improvisierten Anfängen der ersten Jahre hat sich ROG längst zu einer angesehenen NGO entwickelt.
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/
Seit 2009 bin ich wieder als Vorstandsmitglied engagiert und arbeite zusammen mit meinen Vorstandskollegen
Katja Gloger, Britta Hilpert, Michael Rediske, und Matthias Spielkamp eng mit dem tollen Team unserer Geschäftsstelle zusammen.
Ich vertrete ROG bei Podiumsdiskussionen, moderiere Veranstaltungen und informiere osteuropäische Studenten an der FU über unsere Arbeit.
Seit einigen Jahren gehöre ich zu der Projektgruppe, die unser zum 3. Mai erscheinendes Fotobuch gestaltet:
Mit dem
Anwachsen der Massenproteste gegen die gefälschte belarussische Präsidentenwahl im August 2020 verschlechterten sich in dem osteuropäischen Land, das seit mehr als 25 Jahren von Präsident Alexander
Lukaschenko autoritär regiert wird, auch die Arbeitsbedingungen für Medienschaffende massiv. Journalist*innen wurden festgenommen, verhört und misshandelt. Etliche verloren ihre Arbeitserlaubnis.
Auch ausländische Berichterstatter*innen kommen kaum noch ins Land.
Am Internationalen Tag der Pressefreiheit diskutiert Reporter ohne Grenzen die Lage der Pressefreiheit in Belarus. Trotz der Gefahr, jederzeit
verhaftet zu werden, dokumentierte die in Minsk lebende Fotografin Violetta Savchits über viele Wochen die Demonstrationen in ihrem Heimatland. Der Berliner Journalist und Belarus-Experte Ingo Petz,
der das Land viele Male bereist und darüber berichtet hat, pflegt enge Kontakte zu Kulturschaffenden und kritischen Stimmen. Moderiert wird die Veranstaltung, in deren Rahmen auch der aktuelle
Bildband FOTOS FÜR DIE PRESSEFREIHEIT 2021 vorgestellt wird, der ausgewählte Arbeiten von rund zwanzig Fotograf*innen zu besonderen Brennpunkten 2020 enthält, von Gemma Pörzgen, Journalistin und
RSF-Vorstandsmitglied.
Eine Veranstaltung von Reporter ohne Grenzen e.V. in Kooperation mit dem Maxim Gorki Theater
Interviews zum Fotobuch 2020:
Frei und gleich / EKD
Wie steht es derzeit um die Pressefreiheit weltweit?
WDR 3 Kultur am Mittag 04.05.2020
Reporter ohne Grenzen stellt Bildband „Fotos für die Pressefreiheit 2020“ vor
Studio 9 kompakt / Deutschlandradio Kultur
01.08.2015 Rede anlässlich der Solidaritätskundgebung für die Journalisten von netzpolitik.org am 1. August 2015 in Berlin
Mein besonderer Einsatz gilt auch bei ROG meinem inhaltlichen Schwerpunkt Osteuropa:
am Donnerstag, 2. Juni, erschien mein
ROG-Bericht über Journalisten und Medien in der Ukraine
"Ernüchterung nach dem Euromaidan"
2013 war ich an Konzeption und Redaktion des Russland-Berichtes "Der Kremel auf allen Kanälen. Wie der russische Staat das Fernsehen lenkt" beteiligt:
2012 wirkte ich an der Konzeption der Aserbaidschan-Kampagne mit:
2009 veröffentlichte Reporter ohne Grenzen den Bericht "Helden und Handlanger. Journalisten und Medien in den russischen Regionen", bei dem ich die Konzeption und die Redaktion verantwortete.
von Gemma Pörzgen
„Ernüchterung nach dem Euromaidan“ heißt der neue Bericht von Reporter ohne Grenzen über die Lage von Journalisten und Medien in der Ukraine. Er beschreibt die fragile Situation eines Landes, in dem Journalisten frei arbeiten und investigativ berichten können, gleichzeitig aber vor immensen Problemen stehen: Die wichtigsten Fernsehsender des Landes gehören Oligarchen, die ihre Medien im Kampf um wirtschaftliche Macht missbrauchen. Die Wirtschaftskrise macht es unabhängigen Medien schwer, funktionierende Geschäftsmodelle zu entwickeln. Große Defizite gibt es auch in der Journalistenausbildung. ROG appelliert deshalb an ausländische Regierungen, Geberorganisationen und Medien, die Reformanstrengungen der ukrainischen Kollegen aktiver und nachhaltiger zu unterstützen.
Deutschlandradio Kultur
"Ein schwieriger, schmerzhafter Prozess"
Gemma Pörzgen im Gespräch mit Dieter Kassel
Süddeutsche Zeitung
Marionetten mit Kopfhörern
Die Organisation Reporter ohne Grenzen zieht eine zwiespältige Bilanz zur Lage der Pressefreiheit in der nach Europa strebenden Ukraine: Sie beklagt die leichtfertige Einschränkung der gerade erst errungenen Freiheiten.
Von Cathrin Kahlweit
Spiegel-online
Pressefreiheit in der Ukraine
Oligarchen voll auf Sendung
Von Benjamin Bidder, Moskau
Journalisten werden an den Pranger gestellt, Oligarchen kontrollieren das TV - die Pressefreiheit in der Ukraine leidet. Trotzdem sieht Reporter ohne Grenzen das Land "auf einem guten Weg". MEHR DAZU
Pressefreiheit in der Ukraine
Unter Druck von Oligarchen und Patrioten
von Daniel Wechlin, NZZ.CH
Die Ukraine hat sich in der jüngsten Rangliste der Pressefreiheit zwar verbessert. Doch oligarchische Strukturen und sowjetische Reflexe in der Politik bedrohen den unabhängigen Journalismus.
DW.com
Протверезіння після Євромайдану: новий звіт "Репортерів без кордонів"
Попри усі проблеми, українці нехай і поволі, утім рухаються в напрямку до плюралістичного медіапростору, вважають "Репортери без кордонів". Однак довіра до ЗМІ все ще низька. Як з цим боротися?
СМИ Украины после Евромайдана: отчет ''Репортеров без границ'' (видео)
Как считают эксперты организации ''Репортеры без границ'', украинцы медленно двигаются в направлении плюралистического медиапространства. Однако доверие к СМИ все еще низкое. Как с этим бороться?
Colta.Ru
«Журналист должен быть в первую очередь не патриотом, а журналистом»
РЕПОРТЕР БЕЗ ГРАНИЦ ДЖЕММА ПЁРЦГЕН — О ГРАНИЦАХ, ПРОБЛЕМАХ, СХОДСТВЕ И РАЗЛИЧИЯХ МЕЖДУ СМИ НА УКРАИНЕ И В РОССИИ
Aktueller Bericht des Mindener Tageblatts über meinen Besuch in der Redaktion
Pressefreiheit & Korruption, Druck & Selbstzensur, Globalisierung & Lokalteil: Ein Redaktionsgespräch
12.März 2015 - Artikel Mindener Tageblatt
Es passierte auf offener Straße: Zwei Journalisten sind in Guatemala erschossen worden. Die Reporter trafen sich vor einem Regierungsgebäude der Stadt Mazatenango, als zwei Angreifer von einem Motorrad aus das Feuer eröffneten, wie die Zeitung „El Periódico“ am Mittwoch berichtete. Bei den Schüssen kam ein Korrespondent der Tageszeitung „Prensa Libre“ ums Leben. Er soll über Korruption berichtet haben und bedroht worden sein. Bei dem zweiten Opfer handelt es sich um den Reporter eines lokalen Radiosenders. Rettungskräften zufolge wurde auch ein dritter Journalist verletzt.
Guatemala liegt in der derzeitigen „Rangliste der Pressefreiheit“ des Vereins Reporter ohne Grenzen auf Rang 124 von 180. Dass sich ähnliche Szenen wie in dem zentralamerikanischen Land fast überall auf der Welt abspielen, machte Gemma Pörzgen beim MT-Redaktionsgespräch mit Chefredakteur Christoph Pepper, seinem Stellvertreter und Nachrichtenchef Thomas Traue, Lokalchefin Monika Jäger, ihrem Stellvertreter Henning Wandel sowie Klaus Suchland und Klaus Wiese von der Gesellschaft für Sicherheitspolitik deutlich.